Die Bürgerinitiative (BI) "Basistunnel nach Prag"
Die Uhr tickt...Das Raumordnungsverfahren (ROV) wurde im Sommer 2020 mit der Maßgabe abgeschlossen, zwei Streckenverläufe bei den weiteren Planungen zu vertiefen. Eine Volltunnelvariante, wie von uns gefordert, und eine mit teiloffener Streckenführung und einem Überholbahnhof zwischen Goes und Dohma. Bei der teiloffenen Strecke wird es auch eine sehr große Brücke über das Seidewitztal in Pirna-Zehista geben und zwar in direkter Nachbarschaft zur Südumfahrung. Damit käme es dort zu einer Lärmbündelung, die weitreichende Folgen hätte.
Dass der Volltunnel gebaut wird, ist aus heutiger Sicht zwar immer noch möglich, aber dennoch fragwürdig. Der laufende Planungsprozess ist nicht transparent genug, um einschätzen zu können, ob wirklich nach der besten Lösung gesucht wird. In den Arbeitsgruppen des Dialogforums versuchen wir unsere Sichtweise einzubringen und möchten damit für Chancengleichheit der Varianten sorgen. Dieser Prozess gestaltet sich zunehmend schwieriger.
Die politische Ebene erreichen wir - mit wenigen Ausnahmen - im Moment nur schwer. Die aktuellen Ereignisse stehen sehr im Fokus. Aber ist das der richtige Ansatz? Es geht doch um das wahrscheinlich größte Investitionsvolumen der öffentlichen Hand in Sachsen für die nächsten Jahre, immerhin ein Projekt von mehreren Milliarden Euro. Dieses Vorhaben ist wichtig für Sachsen, Deutschland und Europa! Wäre es nicht angemessen, diesem Thema zumindest einen Teil der Aufmerksamkeit zu widmen?
Wir nähern uns einer sehr entscheidenden Phase. Die Streckenverläufe werden konkreter und die Kriterien, die zur Entscheidung beitragen sollen, sind in Vorbereitung. Anfang 2024 könnte es eine Vorzugsvariante geben, die dann in die parlamentarische Befassung geht.
Unser Ziel ist es, alles dafür zu tun, dass
keine Verlagerung des Lärms aus dem Elbtal in den Korridor der Orte im Süden Pirnas stattfindet.
Wir als Bürgerinitiative sind für eine Neubautrasse ohne zusätzliche Lärmbelästigung, ohne Eingriffe in das vorhandene Ökosystem und stehen auch für eine Lärmentlastung der Einwohner des oberen Elbtals. Auch für die Ausbindung in Heidenau haben wir gute Lösungen eingebracht. Es ist momentan nicht zu erkennen, was letztendlich davon umgesetzt wird und welche Anpassungen vorgenommen werden.
Die Streckenkonzepte (BI Vorzugsvariante, BI Alternativvariante, BI Direktvariante und BI Optimalvariante) wurden sehr detailliert ausgearbeitet und haben für hohe Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern gesorgt. Diese Unterlagen wurden der Deutschen Bahn rechtzeitig und vollumfänglich übergeben. Wir haben der DB-Projektgruppe mehrfach angeboten, das Vorhaben weiter mit unseren Ideen und Ortskenntnissen zu unterstützen. Leider ist diese Form der Unterstützung nicht erwünscht. Dabei hätten sich daraus sicher für beide Seiten Vorteile ergeben können und die Umsetzung wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit beschleunigt worden.
Wir fühlen uns unserem Ziel verpflichtet, vor allem im Interesse der potentiell Betroffenen. Dabei rechnen wir auch weiterhin mit Ihrer Unterstützung, denn diese ist wichtiger als je zuvor! "Eines Tages wird der Mensch den Lärm ebenso unerbittlich bekämpfen müssen wie die Cholera und die Pest"(Nobelpreisträger in Medizin, Robert Koch 1910)